Am vielleicht schönsten Fleck der Amberger Altstadt wird nächstes Jahr die Gastronomie DAS NOTSTAIN eröffnen. Damit Daniel Hoffmann von der Colomba Cafébar sein neues Großprojekt im Sommer 2022 starten kann, saniert Fabian Schmidt von Wohnwert Bau jetzt das altehrwürdige Notstainhaus am Eck zur Schiffgasse. Wir haben uns von den beiden durch die Baustelle führen lassen und zeigen euch einige spannende Einblicke.

Im Erdgeschoss entstehen bald Sitzflächen, eine Theke und die Toiletten

Die Treppe wird zu weiteren Gasträumen im Obergeschoss führen

Balken und Stuckdecken lassen schon jetzt den außergewöhnlichen Altstadtflair erahnen

Verborgene Schätze

Bei einer Altbausanierung weiß man ja nie so genau, was man hinter der nächsten Wand oder Decke finden wird. Auch das 600 Jahre alte Notstainhaus mit seinen vielen Vorbesitzern hat einige Überraschungen zu bieten. Die prächtigen Stuckdecken und alten Sichtbalken werden die künftigen Restaurantgäste sicherlich schwer begeistern und die neuen Bewohner der oberen Stockwerke sind ebenfalls zu beneiden. Bei der Sanierung arbeiten Fabi und sein Team von oben nach unten. „Der uralte Dachstuhl wird die größte Herausforderung“, erzählt der Amberger Bauunternehmer in zweiter Generation. Zum Glück zählen eben solche anspruchsvollen Projekte zum Spezialgebiet von Wohnwert Bau.

60 Tonnen Bauschutt haben die Arbeiter bisher aus dem Haus gekarrt.
Das Erdgeschoss gleicht derzeit eher noch einer Höhle als einem Lokal.

Nachdem sich das Colomba in den letzten 20 Jahren von einer Abendbar, zum beliebten Frühstückstreff mit Cateringservice vergrößert hat, möchte Dani jetzt eine richtige Restaurantküche vom Frühstück über Mittagsessen, Kaffee und Kuchen bis hin zum Dinner anbieten. Die vielen Colo-Stammgäste können aber schon mal aufatmen: die Bar am Marktplatz wird auch unabhängig von DAS NOTSTAIN weiterlaufen. Welche Gerichte die Amberger in der Schiffgasse erwarten dürfen, will Dani allerdings erst im nächsten Jahr verraten. Mal kursieren Gerüchte von einem Fischlokal, mal will der Schwager einer Kollegin etwas von einem Veggie-Restaurant gehört haben und wieder ein anderer weiß aus ganz sicheren Quellen, dass es Burger geben soll. Auch einen Stripclub möchte der Amberger Gastronom jetzt erstmal noch nicht ausschließen und grinst breit.

Kamin im Winter und Vils im Sommer

In den kalten Monaten werden sich die Notstain-Gäste am Kamin im Obergeschoss aufwärmen und den einmaligen Ausblick bei einer Tasse Kaffee und Kuchen genießen können.

Im Sommer hingegen laden rund 40 Sitzplätze im Außenbereich zum Schlemmen, Ratschen und Sonne tanken ein. Die Tische entlang des Vilsufers bieten sich auch hervorragend für romantische Candlelight Dinner an.

Amberger Dreamteam

Kennengelernt haben sich der Eigentümer und der künftige Pächter über Fabis Papa Wolfgang Schmidt. Der isst Mittags öfter im Colomba und erzählte dem Gastronom eines Tages, dass Wohnwert Bau das alte Notstainhaus gekauft habe und er die Wohnungen gemeinsam mit seinem Sohn sanieren werde. Zu dieser Zeit suchte Dani gerade nach neuen Räumen und mit dem Notstainhaus liebäugelte er eh schon länger. Er schlug Fabi also eine gastronomische Nutzung der ersten beiden Stockwerke vor und die beiden Amberger wurden sich schnell einig. „Wir haben zum Glück den gleichen Geschmack“, erzählt Dani. Auch Fabi legt viel Wert darauf, dass Eigentümer und Pächter immer an einem Strang ziehen. Von ihrem Projekt DAS NOTSTAIN sind beide zu 100 Prozent überzeugt.



DOWN BY THE RIVER

Nach unserer Baustellenbesichtigung ratschen wir noch ein wenig mit Dani und Fabi und überlegen, wie man die Vils noch aktiver in den Alltag der Amberger einbinden könnte. „Der Fluss ist das Herz unserer Altstadt. Wer das nicht so sieht, ist noch nie mit dem Kanu hierher gefahren.“, schwärmt Fabi von der besonderen Flussperspektive auf seine Heimatstadt. Gemeinsam mit dem neuen Bootshaus am gegenüberliegenden Ufer wird DAS NOTSTAIN dem ehemaligen Amberger „Hafen“ endlich neues Leben einhauchen. Mal schauen, wie viel Wasser noch die Vils herunterfließen muss bis das nächste große Projekt in Amberg startet. Wir sind uns jedenfalls einig, dass die Stadt noch einige schöne Flecken mit viel Luft nach oben zu bieten hat und verabschieden uns mit den Worten „Wir sind ja noch jung!“.